Sapporo und München

DSC00412DSC00429Tag 3, Folge 2

Gut gestärkt geht es bei Schneegestöber zur „Munich Bridge“, die zum 15-jährigen Jubiläum der Städtepartnerschaft nach deutschen technischen Vorbildern gebaut wurde. Neben den Informationen dazu in japanischer, englischer und deutscher Sprache sind sechs Bronzetafeln installiert, die die Münchner Wahrzeichen zeigen: Das Alte und das Neue Rathaus, die Frauenkirche, die Oper, das Nymphenburger Schloss und das Siegestor. Wenn man über diese Brücke geht, hat man deren Symbolik bildlich vor Augen: Brücken verbinden Orte und Menschen und vielleicht klingt es ein wenig pathetisch, doch empfinde ich meinen Besuch im Rahmen dieses Mitarbeiteraustausches auch ein wenig als Brückenbauen zwischen zwei Städten, die vieles voneinander unterscheidet, deren gesellschaftliche Themen sich aber doch auch ähneln, gerade im Bereich Bildung, in dem ich ja hauptsächlich unterwegs bin.

Inhaltlich gut eingestimmt, werde ich im Anschluss vom Bürgermeister von Sapporo, Herrn Katsuhiro Akimoto, der seit 2015 im Amt ist, nochmals ganz offiziell begrüßt. Ich überbringe die Grüße aus München und man freut sich über den Austausch mit München.

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Ja, und den Abschluss des Tages bildet ein wunderbares Abendessen, zu dem der Leiter des Büros für Allgemeine Angelegenheiten eingeladen hat (ganz links, neben ihm zwei weitere Mitarbeiter seiner Abteilung, dann Claire aus Portland, eine Kollegin von Ulli Jamitzky, der neben mir sitzt, Herr Kudo und einer seiner Kollegen). Neben dem ausgezeichneten Essen genieße ich das gute Sapporo-biru.o. Kanpai! Prost! Bier ist in Japan sehr beliebt. Man(n) geht oft nach der Arbeit noch „auf ein Bier“ (oder mehrere) und über das Münchner Bier und das Oktoberfest, das hier alle kennen, kommt man auch sehr schnell ins Gespräch. Und natürlich auch über das Thema Fußball…

Konnichiwa! Ein herzlicher Empfang

Tag 2

Eine sehr freundliche Mitarbeiterin informiert mich bei der Ankunft, dass mein Flug umgebucht wurde. An sich ist das ja kein Problem; doch wie informiere ich am besten die Kollegen in Japan, die mich vom Flughafen abholen? Da man in Deutschland keinen Handyvertrag für Japan abschließen kann, hatte ich geplant, eine SIM-Karte vor Ort zu kaufen. Hätte auch unkompliziert im Interkontinentalbereich geklappt, wenn ich nicht gleich von der freundlichen Mitarbeiterin in den Bus zum Terminal 2 für die innerjapanischen Flüge gesetzt worden wäre. Da es dort keinen Mobile Shop gab, musste eine andere Lösung gefunden werden. In Zeiten der digitalen Komplettvernetzung habe ich also am Geldautomaten japanische YEN abgehoben und am Münztelefon den Kollegen in Sapporo angerufen. Meine Nachricht hat er noch rechtzeitig abgehört, so dass keine Wartezeiten entstanden sind. Von Tokyo nach Sapporo war ich die einzige Europäerin, und die Japaner nutzen die nationalen Flüge wie die S-Bahn, jede halbe Stunde gibt es eine Verbindung zwischen den beiden Städten…

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Konnichiwa! Nach einem sehr herzlichen Empfang von Herrn Ulli Jamitzky (Büro für internationale Angelegenheiten, links) und Herrn Yuta Kudo (Büro für Allgemeine Angelegenheiten, rechts) und versorgt mit Internetverbindung aus einem Automaten am Flughafen – in Japan kann man fast alles am Automaten kaufen – geht es mit dem Dienstwagen ins Hotel und gleich – das hat sich spontan ergeben – zu einem ersten Abendessen: Es gibt Ramen, japanische Nudelsuppe, und meine Premiere, mit Chop-Sticks zu essen, ist durchaus erfolgreich gewesen. Itadak.i.mas! Guten Appetit! Die Sorge meiner Familie, ich würde auf Grund fehlender Stäbchenexpertise nichts essen können, ist also unbegründet.

DSC00361 Ein spannender Tag geht zu Ende und ich bin neugierig auf all die Erfahrungen, die ich in den nächsten Tagen und Wochen machen werde.

Jetzt geht es los!

Tag 1

Nach einer langen Vorbereitungsphase geht es heute los: Im Rahmen eines Mitarbeiteraustauschprogrammes zwischen der Landeshauptstadt München und der Partnerstadt Sapporo in Japan darf ich für drei Wochen zu Gast sein bei der Stadtverwaltung in Sapporo, der Hauptstadt der nördlichsten der japanischen Inseln, Hokkaido.

Mein Name ist Stefanie Waizer-Fichtl und ich bin Mitarbeiterin des Referates für Bildung und Sport. Daher interessiert mich natürlich sehr, wie die Bildungsbehörde aufgebaut ist. Und mit der Reisezeit im Winter habe ich großes Glück, findet während meines Aufenthaltes doch das international bekannte Snow Festival statt. Riesige Eisskulpturen werden bereits seit Anfang Januar konstruiert und Unmengen an Schnee verbaut – das kann man sich bei den frühlingshaften Temperaturen in München gar nicht recht vorstellen.

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Die Gastgeschenke sind eingepackt, Informationsmaterial für die Gastgeber ist organisiert, das Gepäck ist aufgegeben, einige Sätze Japanisch sind gelernt. Sapporo.ni san.shu.kan i.mas. Ich bleibe drei Wochen in Sapporo, danach hänge ich noch eine Woche privat in Tokyo an.
DSC00333Da der Flug verspätet startet, gibt es noch eine kleine Kaffeepause am Gate. Mit mir warten zahlreiche Japanerinnen und Japaner auf den Rückflug in ihr Heimatland. Was ich noch nicht wusste: Durch den verspäteten Start verpasse ich meinen Anschlussflug am nächsten Tag von Tokyo nach Sapporo. Von den ersten Hürden, die dadurch entstehen, gleich mehr.

Japan ist uns acht Stunden voraus, dennoch nicht wirklich ausgeschlafen erreiche ich das „Land der aufgehenden Sonne“ am nächsten Tag um die Mittagszeit.

Willkommen beim Blog „München-Sapporo“

Die Landeshauptstadt München ist seit langer Zeit Partnerstadt von Sapporo. Im Sommer 2013 bekam die Stadtverwaltung das erste Mal Besuch aus Japan: Toshiyuki Niwa, Mitarbeiter der Stadtverwaltung Sapporo, war für acht Wochen Gast der Landeshauptstadt München. Er hospitierte jeweils für eine Woche bei einer städtischen Einrichtung – und sammelte so wertvolle Erfahrungen für seine Heimatstadt Sapporo.

Weitere Infos: Artikel und Video auf muenchen.de

Jetzt ist es endlich soweit, und eine Münchner Mitarbeiterin darf wiederum unsere Partnerstadt im fernen Japan besuchen. Stefanie Waizer-Fichtl arbeitet im Referat für Bildung und Sport, Pädagogisches Institut, Qualitätsagentur und Geschäftsbereich Allgemeinbildende Schulen – und freut sich riesig über die dreiwöchige Reise. Sie versucht, uns jeden (oder jeden zweiten) Tag von ihren Erlebnissen und Eindrücken aus Sapporo zu berichten. Wir sind gespannt auf ihre Posts!